Erwachsene von heute haben den „Luxus“, Entwicklung als lebenslangen Lernprozess begreifen zu dürfen. Wenn wir das Glück haben, mit Kindern zu leben, sie auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden zu begleiten, stellt die Herzensorientierte Persönlichkeits-Entwicklung eine unverzichtbare Basis für ein geglücktes Miteinander dar: Das „Sein zum Erziehen“, das Ausrichten, Kennenlernen, Verinnerlichen und Leben von herzensbildenden Werten wie Achtsamkeit, Dankbarkeit oder Verantwortung, das Würdigen der eigenen Vorbildhaltung, den Mut, sich vom Mainstream zu distanzieren, die Pflicht, auch für sich selbst gut zu sorgen

und sich immer besser kennenzulernen und anzunehmen, sowie das Leben mit Kindern wie auch in der Partnerschaft als „miteinander wachsen, voneinander und füreinander lernen“ zu begreifen.

Herzensorientierte Persönlichkeits-Erziehung meint eine Erziehungshaltung, die getragen ist von Respekt vor der Einzigartigkeit der Individuen, der Großen wie auch der Kleinen. Je ausgereifter, je „herzensgebildeter“ Erzieherpersönlichkeiten sind, desto weniger klassische „Erziehungsarbeit“ ist vonnöten, desto mehr kann Kooperationsfreude, Lernen am Vorbild, Gelassenheit, Großzügigkeit, Begeisterung und Vertrauen Einzug halten.

In einer Welt, die sich immer schneller dreht, in der Leistung, Konsum und Funktionalität (zu) groß geschrieben wird, ist es wichtig, sich mehr denn je die Frage zu stellen, was wirklich wirklich wichtig ist, was Sinn macht, was die Mitte unseres Lebens darstellt und was wir unseren Kindern auf dem Weg in die Welt von Morgen an Haltungen, Handwerkszeug und Herzensnahrung mitgeben wollen. Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht wir?